Samira Mousa

Interview mit Samira Mousa von Chronisch Fabelhaft

Heute sprechen wir mit der bekannten Autorin Samira Mousa, die vielen ihrer Leser Hoffnung gegeben hat. Aber lassen wir sie selbst zu Wort kommen.

Mensch-TV: Liebe Samira, stell dich bitte vor:
Ich bin Samira, 33, komme aus Berlin, arbeite als Autorin, Beraterin für Patientenkommunikation, Yogalehrerin und schließe derzeit meine Ausbildung zu Psychologischen Beraterin ab. Die Krankheit war ein herber Schlag, auch gesundheitlich ist es nicht immer nur einfach und rosig. Aber ich mache das Beste aus meiner Zeit und habe auch viel Kraft und Stärke aus der MS schöpfen können.

Mensch-TV: Wie hast du erste Symptome bei dir festgestellt?
Ich hatte eine Sehnerventzündung, die sich in Doppelbildern und starken Schmerzen hinter den Augen geäußert hat. Nach etwa 2 Wochen mit den Schmerzen ging ich zum Augenarzt, wurde dort weiter zum Neurologen geschickt. Von dort ging es ins Krankenhaus, da der Verdacht auf MS recht schnell im Raum stand.

Mensch-TV: Was hast du damals gegen die Krankheit unternommen?
In den ersten Jahren habe ich eigentlich gar nichts geändert – weder an meiner Ernährung, noch am Rauchen, noch am Lifestyle. Erst nach 3-4 Jahren mit der MS wurde mit bewusst, wie viel eigentlich in meiner Hand liegt, wenn ich bereit bin, für meine Gesundheit die Verantwortung zu übernehmen. Mittlerweile mache ich sehr viel, um gut mit der MS zu leben: Ich bewege mich regelmäßig und gehe 3-4 mal die Woche zum Sport. Ich meditiere, ich habe verschiedene Psychotherapien gemacht, ich belese mich zu persönlicher und spiritueller Bildung und Entwicklung. Ich ernähre mich gesund, aber auch nicht dogmatisch. Vor allem aber habe ich mein Mindset geändert: Ich habe verstanden, dass Tiefs zum Leben dazu gehören, und ich kämpfe weder gegen meinen Körper noch gegen die MS. Ich finde Kriegsrhetorik in dem Zusammenhang total fehl am Platz. Ich lebe im Frieden mit meinem Körper und meiner Krankheit und verstehe die MS als eingebautes Warnsystem: Wenn sie laut wird, muss ich einen Gang zurückschalten. Mit all dem fahre ich sehr gut, ich bin nun seit 6 Jahren schubfrei und in Remission.

Mensch-TV: Nimmst du Medikamente oder bestimmte Nahrungsergänzungsmittel?
Ich mache seit fast 5 Jahren das Coimbra Protokoll und keine pharmakologische Therapie mehr. Mit dem Protokoll bin ich sehr zufrieden, auch wenn es Dinge wie eine sehr disziplinierte Ernährung und bestimmte Verhaltensweisen erfordert, gut mit dem Protokoll zurechtzukommen und die eigene Gesundheit nicht zu gefährden. Für mich ist es die richtige Therapie.
Zusätzlich zu den Nahrungsergänzungsmitteln, die ich im Protokoll einnehme – vor allem Vitamin D, aber auch Magnesium und viele weitere, nehme ich Eisen ein (War sehr lange Vegetarierin) und Cordyceps Pulver, ein Pilzpulver aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, das mehr Vitalität bringen soll.

Mensch-TV: Wie hast du dir dein Leben mit der MS sonst eingerichtet?

Ich lebe wirklich gut mit der MS und fokussiere mich lieber auf die guten Dinge, die die MS in mein Leben gebracht hat: Ich schätze und mag mich selbst nun viel lieber, ich lebe mein Leben so, wie es mir gut tut, ich achte mehr auf die Bedürfnisse meines Körpers und meiner Seele. Außerdem habe ich mich selbständig gemacht und beschlossen, mein Leben so zu leben, dass es mir guttut – dafür habe ich hart gearbeitet und ich bin sehr stolz darauf, was ich in den letzten Jahren beruflich erreicht habe. Trotz, mit – und vielleicht auch dank der MS. Sie hat mir nämlich gezeigt, wie kurz das Leben ist, und dass ich es JETZT leben und nicht auf später verschieben möchte.

Mensch-TV: Was möchtest du unseren Lesern noch mitteilen?
Ich denke, es gibt nicht „den einen richtigen Weg“, um mit der MS umzugeh.en. Auch mein Weg mag vielleicht eine Inspiration sein, aber er ist eben auch nicht für jeden Menschen so machbar, schon allein, weil ich durch die MS weniger eingeschränkt bin als manch andere:r Patient:in. Ich finde es aber trotzdem wichtig, euren Leser:innen mitzugeben, dass es immer in unserer Hand liegt und unsere eigene Entscheidung ist, uns mit uns selbst, unserer Psyche und unserem Körper auseinanderzusetzen. Das kann jeder Mensch tun, egal wie eingeschränkt. Es gibt dafür auch viele kostenfreie Angebote. Verantwortung dafür zu übernehmen, wie es einem mit der MS geht, kann sehr viel Kraft bringen, weil man sich seiner Selbstwirksamkeit bewusst wird. Einfach mal ausprobieren, was Körper und Seele machen, wenn man sich ihnen plötzlich liebevoll zuwendet – es könnte ja gut werden 

Samira ist über ihre Seite www.chronisch-fabelhaft.de erreichbar.

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