Nichts ging. Ich wachte auf und konnte mich keine Millimeter selbständig bewegen. Meine Frau Andrea dachte ich scherze. Aber um 8 hatte ich mich noch immer nicht gerührt. Mein Hausarzt riet, mich direkt mittels Krankentransport ins Krankenhaus bringen zu lassen. Wir riefen sofort an. Um 17 Uhr wurde ich abgeholt. Nach drei Ablehnungen wurde ich endlich im Weststadtkrankenhaus aufgenommen. Um 22 Uhr war ich auf dem Zimmer. Immerhin bekam ich dort ein Teller mit kalter Graupensuppe. Die Arme konnte ich inzwischen etwas bewegen.

Es wurden diverse Untersuchungen durchgeführt: MRT, Lumbalpunktion und neurologische Idiotentest. Die Ärzte wirkten ratloser als Kevin allein zu Haus. Mein Bewegungsradius erweiterte sich auch nicht. Es war sehr frustrierend. Doch als ich erzählte, dass vor 20 Jahren der Verdacht auf Multiple Sklerose geäußert wurde, stand meine Diagnose fest. Ich fragte den Doc, wie er darauf kam. Das hätte ich doch selbst gesagt. Aha. Vorher reichten die Indizien nicht zu einem Urteil. Egal, ich bekam jetzt Kortison und fühlte mich besser.

Nach 14 Tagen wurde ich in eine Anschlussreha in Bad Oeynhausen entlassen und lernte gewisse Kulturtechniken wie Laufen, Schreiben und mich selbst anzuziehen. Nach einer Schulteroperation begannen die Probleme erneut. Laufen fällt mir seitdem schwer. Mit Andre zusammen schreibe ich ein Buch, wie wir unser Leben verbessern.

Seid ihr auch von einer Erkrankung betroffen? Wir sind gespannt auf eure Antworten.