Mein Freund Thomas hatte eine schwere Zeit. Scheidung und dann wurde ein Gehirntumor bei ihm festgestellt. Suboptimale Scheiße, die man seinem Feind nicht wüscht. Ich habe mit meiner MS hatte ich selbst genug zu tun, erzählte ich mir. Vor einem halben Jahr habe ich ihn zufällig wiedergetroffen.
„Ich habe Glück gehabt“, erzählte er beim Kaffee. „Friedrich, so habe ich ihn genannt, ließ sich gut entfernen. Nur wenige Nachwirkungen. Manchmal falle ich. Wenn jemand doof kommt, sage ich ‚Die zweite Flasche Wodka muss schlecht gewesen sein.‘ Dann sind sie ruhig. Ansonsten versuche ich, zufrieden zu sein und lache jeden Morgen eine halbe Stunde.“
„Worüber?“, frage ich neugierig.
“Nur so. Lachyoga heißt das. Wurde vor 25 Jahren vom indischen Arzt Madan Kataria entwickelt. Am Ende einer Session bist du higher als nach einer Pilzorgie. Aber natürlich. Der Ärger über den täglichen Scheiß verblasst. Natürlich wird nicht alles geil, aber ich würde mein Leben schon bei mittlerweile acht einordnen, früher bei eins.“
Zuhause recherchiere ich und finde sofort ein Video, in dem eine Lachtrainerin erzählt, dass ihre erste Klasse aus MS-Patienten bestand. Ah! Zunächst lachten Entwicklers Katarias Gruppe nach Witzen, doch bald fiel der Gruppe keine mehr ein. Da entwickelte der Arzt spielerische Elemente, die zum Lachen anregten. Nach dem Motto „Fake it, until you make it.“ gerät Mensch irgendwann ins natürliche Lachen.
Vorteile sind der Stressabbau, Freisetzung stimmungsaufhellender Hormone wie Serotonin. Mensch ist sein eigenes Drogenlabor. Erhöhung des Sauerstoffgehalts im Blut, Senkung des Blutdrucks. Auch soziale Kontakte fallen leichter, weil Lachen verbindet.
Das klingt für mich interessant. Das Lachinstitut Sonne bietet auf Youtube einige kostnlose Workshops an, bei denen ich gerne mit lache. Da lassen sich Widrigkeiten der Krankheit oder des Lebens allgemein viel, viel leichter ertragen.
Wollt Ihr auch Lachyoga probieren? Es lohnt sich.